Aragona ist ein Ort mit 8.677 Einwohnern (Stand: 31.08.2022) am östlichen Hang des Berges Belvedere (428 m). Die Gemeinde liegt im freien Gemeindekonsortium Agrigent in der autonomen Region Sizilien.

Die Küste liegt nur 20 km von Aragona entfernt. In wenigen Minuten sind Sie so am Meer. Die Hafenstadt Porto Empedocle ist der nächste Küstenort. Dort finden sie auch den Strandabschnitt Lido Azzurro, zu dem in den Sommermonaten von Aragona aus direkt ein Bus fährt. Gleichzeitig findet man nach wenigen Autominuten die Naherholungsgebiete in Cammarata und in den Madonien mit ihrer abwechslungsreichen Flora und Fauna, die zum Wandern einladen.

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Interessantes zu ARAGONA


Lagequalität und Erreichbarkeit

Aragona hat in dem etwas außerhalb liegenden Ortsteil Caldare einen Bahnhof, der an der Linie Agrigent-Palermo liegt. Mit der Bahn kann man auch nach Catania fahren. Der Bahnhof kann mit dem Auto oder dem Bus erreicht werden.

Aragona hat ein örtliches Busunternehmen, welches den Ort mit Agrigent, Palermo, den Nachbarorten Santa Elisabetta, Raffadali, Sant’Angelo Muxaro und den Flughäfen in Palermo und Catania verbindet. Im Sommer fährt das Busunternehmen das Strandbad Lido Azzurro in Porto Empedocle an.

In Aragona gibt es zudem ein privates Taxiunternehmen, welches auch Chauffeur-Fahrten anbietet.

Der Ort liegt an der SS 189, welche nach Agrigent und über die SS 121 nach Palermo führt. Über die SS 122 kann man die SS 640 nach Caltanissetta sowie die A19 nach Catania erreichen. Den Flughafen Fontanarossa in Catania fährt man mit dem Auto in gut 1,5 Stunden an. Der Flughafen Falcone e Borsellino in Punta Raisi bei Palermo ist circa zwei Autofahrstunden entfernt. Seit Dezember 2023 gibt es von Agrigent eine direkte Zugverbindung zum Flughafen. Dieser Zug hält auch in Aragona-Caldare. Die Fahrzeit zwischen Aragona und dem Flughafen Palermo beträgt mit dem Zug nunmehr ohne Umstieg 2 Stunden 19 Minuten.

Den Hafen von Porto Empedocle erreicht man in 25 Autominuten. Von dort besteht die Möglichkeit, mit dem Schiff zu den Inseln Lampedusa und Linosa zu fahren. Lampedusa ist als Brutplatz für die Unechte Karettschildkröte bekannt. Die Strände sowie das Naturschutzgebiet am Berg Cammarata, welches zum Wandern einlädt, erreicht man in 25 Autominuten. Die berühmte Scala dei Turchi ist 30 Autofahrminuten entfernt.

 

 

Geschichte

Aragona wurde im Jahr 1606 von Baldassare III. Naselli, Graf von Comiso, mit Zustimmung des spanischen Vizekönigs Don Lorenzo Suarez von Spanien gegründet, wodurch der Familie Naselli das Recht, das Diesi-Lehen zu bewohnen, verliehen wurde. Baldassare III. stand seiner Mutter, Donna Beatrice Branciforti, sehr nahe und wollte ihr zu Ehren diesem kleinen Ort den Namen Aragona, dem Nachnamen seiner Mutter, geben. Hierdurch sollte sich zudem der Ruhm der Aragonier von Castelvetrano auf sein Lehen widerspiegeln. Die Familie Naselli erhielt im Jahr 1615 den Titel Fürsten von Aragona. Das angesehenste Mitglied der Familie Naselli war Baldassare V., der auch Präsidenten des Rates von Sizilien war. Er zog zunächst an den Hof von Neapel und dann nach Paris, wo er am Hofe des französischen Königs lebte.

Sehenswürdigkeiten

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    • Prinzenpalast: Ein an die Renaissancezeit erinnernder rechteckiger Palast mit 365 Zimmern an der Piazza Umberto I. aus dem 17. Jahrhundert, erbaut von Baldassare IV., dem Enkel von Baldassare III.
    • Kirche Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz: 1689 an der Piazza Umberto I. von den Mitgliedern der Bruderschaft des Heiligen Rosenkranzes erbaut. In der Kirche befindet sich eine prächtige Holzdecke, die bei einer Restaurierung der Kirche ans Licht kam. In der Krypta befindet sich ein Museum für sakrale Kunst.
    • Pfarrkirche Nostra Signora dei Tre Re: Im Jahr 1606 von Baldassare III. erbaut. In der Kirche können Kunstwerke von Crestadoro (Fresko aus dem Jahr 1793), vom sog. Krüppel von Ganci sowie eine Statue der Madonna des Schicksals (Gaggini-Schule) besichtigt werden. Darüber hinaus gibt es ein Museum für sakrale Kunst.
    • Überreste einer römischen Villa in Fontanazza
    • Riserva Naturale Macalube („Occhio Bianco“)
    • Minenpark („Parco delle Miniere“): Aragona war für seine Schwefelminen bekannt. Die Minen sind heute stillgelegt. Eine der berühmtesten Unternehmer im Schwefelabbau und -handel war die Familie Pirandello aus Porto Empedocle. Der Schriftsteller Luigi Pirandello erhielt 1934 den Nobelpreis für Literatur. Die alten Schwefelminen können heute besichtigt werden.
    • Pizzutello („Boschetto Pizzutello“): kleiner Wald
    • Torre del Salto d’Angiò: Die Torre del Salto d’Angiò, im Dialekt auch „Turri“ genannt, ist ein Turm aus dem 13. Jahrhundert, der ursprünglich von der normannischen Familie Chiaromonte erbaut wurde. Über die Jahre wurde die „Turri“ zunächst an den Seiten erweitert. Zuletzt wurden vor der „Turri“ kleine Gebäude für die Bediensteten und Ställe errichtet. Die „Turri“ ist seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts nicht mehr bewohnt und steht zum Verkauf.

Kultur

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    • Sog. „Incontro“: Die Karwoche beginnt am Palmsonntag und endet am Ostersonntag mit dem sog. „Incontro“, eine Darstellung der Auferstehung Jesu. Bestandteil ist selbstverständlich auch eine Prozession am Karfreitag, welche die Kreuzigung und die Grablegung Jesu darstellt.
    • Sog. „Sagra della Salsiccia“: Zu Ehren des Heiligen Vinzenz Ferrer findet am zweiten Samstag im September die sog. „Sagra della Salsiccia“ statt. Bei diesem Fest treten oft bekannte Musiker auf. Aragona ist überregional für seine „Salsiccia“ bekannt. Die örtlichen Metzger stellen extra für das Fest die Salsiccia her, welche im Ort gegrillt erworben werden kann.
    • Sog. „Nannareddi“: Die „Nannareddi“ stellen die Hirten dar, welche mit musikalischen Darbietungen die Geburt Jesu ankündigen (Weihnachtsnovenen). Die Weihnachtsnovenen werden vom 16. bis 24. Dezember sowie am 6. Januar abgehalten. Musiker spielen mit traditionellen Instrumenten Melodien aus der Zeit um 1800 und singen dazu im sizilianischen Dialekt.
    • Sog. „Sagra du Cuddriruni“: Der „Cuddriruni“ ist vergleichbar mit einer kleinen Pizza, welche im Holzofen gebacken wird.
    • Aragona hat einige Künstler, die sich einen guten Ruf erarbeitet haben.

Leben in Aragona

Aragona hat eine gesunde Infrastruktur, die es zum Leben attraktiv machen. Der Ort hat trotz der hohen Auswanderungsquote eine belebte Wirtschaftsstruktur, welche die Grundbedürfnisse des Alltags deckt.

Es gibt einen öffentlichen Park, ein Postamt, drei Banken, einen Kurier, sieben Kirchen, zwei Museen, eine kommunale Bibliothek, zwei Tankstellen, zwei Ladestationen für Elektroautos, ein Immobilienmakler, ein Fußballstadion, sechs Supermärkte, fünf Gemüseläden, fünf Fitnessstudios, ein kommunalen Friedhof, fünf Bäckereien, elf Bars, vier Bed & Breakfast-Betriebe, ein Wasserspender, eine Eisdiele, zwei Restaurants, ein Spielplatz, vier Metzgereien, zwei Agrotourismusbetriebe, sieben Pizzerien, ein Pub, sieben Tabakläden/Kioske, eine Spielhalle, zwei Fotografen, zwei Druckereien, drei Beerdigungsinstitute, ein Schießstand, ein Waffenladen, drei Eisenwarenhändler, ein Sanitärgeschäft, drei Blumenläden, zwei Telefon- und EDV-Fachhändler, dreizehn Friseure, zwölf Kfz-Mechaniker/Elektriker/Reparaturwerkstätten, zwei Juweliere, zwei Fischhändler, drei Rentenberatungsstellen (Patronato).

Dienstags findet in Aragona der Wochenmarkt statt.

Die medizinische Versorgung ist gut. In wenigen Kilometern Entfernung liegt das Krankenhaus „San Giovanni di Dio“. In Agrigent gibt es im Tempeltal noch ein zweites Krankenhaus („Clinica Sant’Anna“). Im Ort gibt es einen medizinischen Notdienst, der rund um die Uhr geöffnet ist, drei Apotheken, ein Gesundheitszentrum, zwei Zahnärzte, ein Rehabilitationszentrum/Physiotherapie, sechs Hausärzte, zwei Kinderärzte, zwei Ernährungsberater, zwei Labors.

In Aragona befindet sich ein Kinderhort, drei Kindergärten, vier Grundschulen und zwei Mittelschulen. Die weiterführenden Schulen und die Institute für berufliche Qualifikation befinden sind in Agrigent.

Besondere kulinarische Spezialitäten sind in Aragona zu Ostern der Tagano (Nudelauflauf mit Eiern), die ‚Mbriulata (eingedrehte Teigtaschen), der Cuddriruni (kleine Pizzen, im Holzofen gebacken) sowie die Salsiccia (grobe Schweinswurst, die in der Regel gegrillt gegessen wird). 

Immobilienmarkt

In Aragona gibt es unterschiedlichste Arten von Immobilien. Der Kaufinteressent findet eine umfangreiche Auswahl an unterschiedlichsten Immobilien. Im Ort und in Ortsrandlagen finden sich Adelspaläste, Stadtwohnungen, Minenarbeiter-Häuser sowie Landhäuser zu günstigen Preisen. Im Ort gibt es einen Immobilienmakler.

Wirtschaft

In Aragona wurde Schwefel abgebaut. Heute sind die Minen stillgelegt.

Aragona ist für Unternehmen interessant, weil es in einer Sonderwirtschaftszone, sog. „Zona Economica Speciale Sicilia Occidentale – ZES Westsizilien“, liegt. In diesen Gebieten genießen Unternehmen Steuervorteile sowie vereinfachte Regeln im Verwaltungsverfahren, wie z.B. bei der Beantragung von Genehmigungen. Dies hat zur Ansiedlung einiger Unternehmen geführt. Aragona ist heute für seine Handwerker, wie z.B. Schreiner und Kunstschmiede, bekannt, die über die Landesgrenzen hinaus tätig sind.

Sonstiges / Bekannte Aragonesi

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    • Städtepartnerschaft mit La Louviere in Belgien
    • Ernesto Trapanese (Rechtsanwalt und Politiker)
    • Giuseppe Scalia (Politiker)
    • Calogero Licata (katholischer Bischof)
    • Edoardo Marino (Politiker, Rechtsanwalt und Gewerkschaftler)
    • Giovanni Marino (Politiker und Rechtsanwalt)
    • Maria Emma Alaimo (Bibliothekarin und Essayistin, erste Frau an der Spitze einer öffentlichen Bibliothek in Sizilien)
    • John Turturro (US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Enkel einer aragonesischen Auswanderin)
    • Vincenzo Scifo (belgischer Fußballspieler, Fußballtrainer und Sohn aragonesischer Auswanderer)
    • Giovanni Falzone (Jazzmusiker und Komponist)
    • Carmelo Graceffa (Musiker)

Ihr Weg nach Aragona


Unternehmen in Aragona

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